Donnerstag, 12. November 2015

Ich bin doch ein Idiot!

Mea culpa I
Was ich noch so humoristisch und mit einem Hauch Überheblichkeit im Blogeintrag vom 7. Oktober berichtet habe, ist heute mit voller Wucht, mit unbarmherziger Härte auf mich zurückgefallen. Am 7. Oktober habe ich in meiner unglaublichen Überheblichkeit, in meiner Grossgekotztheit geschrieben:

Was bleibt mir nun zu tun? Ich werde morgen in Demut spitzen, im Wissen darum, dass wir alle Fehler machen. Klar werde ich ein kleines Bisschen den Kollegen ve
Mea culpa II
rfluchen, der beim Einlegen die Muffen falsch zusammengesteckt hat, aber schlussendlich bin ich froh, dass bei uns niemand unfehlbar ist, am wenigsten ich.
Ich überhebe mich über die Kollegen, die die Muffe beim Einlegen falsch zusammengesteckt haben, aber was mache ich Idiot? Ich bin ja noch viel dämlicher! Ich schreibe im Blog vom 7. Oktober von der Putzsteckdose im 3. OG, aber das ist falsch. Betroffen von der Rohrverwechslung war die Putzsteckdose im 1. OG, und wo habe ich Vollidiot gebohrt? In der Putzsteckdose im 2. OG. Ich habe tatsächlich ein 25er Rohr durch Beton und Eisen gebohrt und mein Kollege hat für mich dann netterweise geschlitzt in der Annahme ich sei in der Lage die Etagen auseinander zu halten. Ich habe mit Mühe und Schweiss gearbeitet und das für die Füx, weil ich mich in der Etage geirrt habe. Mein Kollege wollte heute mit unserem Lehrling die fragliche Steckdose einziehen und hat dann meinen Fehler festgestellt. Da er selber noch einige Durchbrüche führen musste, hat er mir angeboten meinen Fehler im selben Aufwasch gleich auszubügeln, doch "NEIN!" habe ich gesagt, ich muss Busse tun für meine Überheblichkeit, Busse tun für meine grossgekotzten Worte, die ich am 7. Oktober geschrieben habe. 
Doch was ist "Busse tun"?  Im Strassenverkehr ist die Busse ein klarer Begriff, ich fahre zu schnell, werde erwischt, bezahle die Busse und darf in der Regel weiterhin Auto fahren. Wer die Busse nicht bezahlen will oder kann, landet in der Kiste, tut so Busse, und darf dann wieder Auto fahren. Doch die Busse ist nach reformiertem Verständnis eine äusserst freiwillige Leistung, die aus innerer Überzeugung geleistet wird. Busse hat etwas damit zu tun, dass sich ein Mensch von Gott erweckt fühlt, irgendwie sein Wirken im Leben wahr nimmt und aus freiem Willen einsieht, dass er sein Leben verändern muss. Muss? Nein, will! nicht weil das jemand vom Büsser verlangt, so wie die Polizei im Strassenverkehr, sondern weil der Büsser selber sieht, dass es so nicht weiter gehen kann, dass des Büssers Lebenshaltung sein Leben und das Leben seines Umfeldes nicht fördert, sondern mindert. Aus der Busse resultiert dann tätige Liebe. Busse wird im reformierten Sinne wohl nicht primär mit Geld geleistet, sondern mit liebender Tat.
Te absolvo
Zurück zur Steckdose: Meine Sünde war nicht primär, dass ich das Rohr in der 2. statt in der ersten Etage eingebohrt habe, meine Sünde war, in einer überheblichen Grundhaltung einen Blog darüber zu schreiben. Ich habe nicht in Demut gebohrt und gespitzt, sondern in der Überheblichkeit über die, die Rohre falsch zusammen gemufft und das Spitzen erst nötig gemacht haben. Meine Busse ist nun mehrschichtig: Ich bekenne mich hier vor dem ganzen Internet der Überheblichkeit schuldig und ich habe meinen Fehler in liebender Tat wieder ausgebügelt, habe gewissermassen den Staub meiner Überheblichkeit selber wieder gefressen.

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