Heute habe ich Supervision. Ich wurde heute in der Baracke gefragt, was denn Supervision sei. Supervision ist die Kunst über etwas den Überblick zu behalten. Nun worüber muss denn ein Electro-Pastor den Überblick behalten? Ist denn nicht alles im Plan eingezeichnet? Ist nicht alles relativ klar absehbar? Für die Situation ¨Baustelle¨ würde man diese Frage ja noch bejahen aber wie sieht sie aufs Leben bezogen aus: Worüber muss man im Leben den Überblick erhalten, ist nicht auch hier alles in einem göttlichen Plan eingezeichnet? Ist nicht auch im Leben alles relativ klar absehbar? Nein, wird man sagen, das Leben sei auch keine Baustelle, würde man sagen, die Baustelle sei auch nicht das Leben, würde man sagen. Beides sei nicht miteinander vergleichbar, würde man sagen, Doch sind die Konturen wirklich so klar? ist wirklich so klar abgrenzbar, wo ein Mensch den Überblick haben kann und wo er Hilfe braucht? Im Pfarramt ist klar, ein Pfarrer, der seriös arbeitet, geht in die Supervision. Warum soll dies nicht auch für den Elektromonteur, den Bäcker, den Gärtner, die Putzfrau, Krankenschwester etc. gelten? Haben nicht alle Menschen das Recht den Überblick behalten zu können über das, was sie tun?
In Mt. 17 Geht Jesus mit seinen Jüngern auf einen Berg. Sie nahmen sich eine Auszeit aus der Menschenmenge, sie schaffen eine Distanz zu dem, was sie tag täglich machen, womit sie sich beschäftigen, von all dem Elend, Leid und Bedürftigkeit. Mit ihrer Wanderung auf den Berg machen sie eine Supervision. Und auf einmal erscheinen ihnen neue Horizonte, sie sehen, erfahren, was sie unten bei den Leuten, bei ihrer Arbeit nie erfahren oder gesehen hätten. Ob ich in meiner Supervisison gleich Elija und Mose sehen werde, wird zu bezweifeln sein, aber ich werde neues entdecken, ich werde von einer anderen Warte aus auf das schauen, was ich mache. Und das wünsche ich allen Menschen immer mal wieder, egal ob im Beruf, in der Familie oder in anderen Lebensbereichen.
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