Mittwoch, 21. Oktober 2015

Heute haben wir Rohre ausgemittelt. Normalerweise tun wir das mit dem Einzugsband, doch das Band war leider zu kurz, das heisst das Rohr war zu lang. Da hilft nur noch Plan B, trompeten. So habe ich, wie in alten Zeiten, (in meiner Lehre haben wir oft Rohre so ausgemittelt) ins Rohr trompetet. Und das sieht dann so aus:
Der Maistro beim Ausüben seiner Kunst!

Zugegeben, andere Musiker sehen edler aus, bei der Ausübung ihrer Kunst, aber darum soll es hier ja auch nicht gehen, der Klang zählt, nichts weiter.
Schon seit meiner Lehre verfeinere und perfektioniere ich die hohe Kunst des Rohrblasens, so dass ich heute zu den besten dieser Kunstgattung gehöre. Heute bin ich so gut, dass ich Konzerte gebe und meine Zuhörer auf der Baustelle herumirren und möglichst schnell das andere Ende des Rohrs suchen, damit ich endlich wieder aufhöre. Heute zum Beispiel habe ich unser Kirchenlied RG 247 1-11 auf dem Rohr gespielt:
Eigentlich habe ich ja ein äusserst ambivalentes Verhältnis zur Kirchenmusik, eigentlich sollte ich ja froh sein, ein halbes Jahr mich nicht mit ihr auseinandersetzen zu müssen.
Die Kirchenmusik ist ja weit mehr noch als der Wortgottesdienst ein Bild für die, positiv formuliert, Beständigkeit der Kirche. Seit Jahrhunderten singt und spielt man in der Kirche die selben Lieder, man predigt zwar auch das selbe Evangelium. Doch bei der Predigt haben sich wenigstens die Sprache, Themen und die Bilder geändert, die in den Predigten gebraucht werden. Doch die Kirchenmusik bleibt wie eh und je die selbe.
Ich sehe die Kirchenmusik als Bild dafür, wie wir als Gesellschaft die Kunst der Nachhaltigkeit [üben sollten,] die Erneuerung ermöglicht, aber zugleich auf Bindungen, Einstellungen und Werten beharrt, die theologisch verantwortet sind und sich als lebensförderlich erwiesen haben. (Wagner-Rau (2012) S. 38).
Eigentlich wollte ich nach meinem Studienurlaub die Orgel durch Elektrorohre ersetzten und Electro-Church-Musician werden, doch ich denke, das lassen wird doch lieber, die Zeit ist noch nicht reif...

6 Kommentare:

  1. Um von der Baustellensirene zur Kirchensirene zu kommen braucht es noch ein wenig Gestaltungswillen und Phantasie.

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    1. Ein Anfang ist zweifelsohne gemacht, ich gebe mir Mühe mein zweifellos geniales Potential noch weiter zu verfeinern.

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  2. Das zweite Bild wird nicht angezeigt. Das Plug-inist nicht verfügbar.

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    1. Hallo vogo, Du musst den Post auf dem PC schauen und nicht auf dem Handy, auf Samsung fehlt das entsprechende Plugin, deshalb geht es leider nicht

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    2. Ich hätte gedacht Du schreibst Deinen Blogspot auf dem Tablett im Zug und deshalb soltte es Mobile (Handy, Tablett) betrachtbar sein.

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    3. Ich hätte gedacht Du schreibst Deinen Blogspot auf dem Tablett im Zug und deshalb soltte es Mobile (Handy, Tablett) betrachtbar sein.

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