der Ruhe abzusagen, dies Tun vergisst.
Wir wolln nach Arbeit fragen, wo welche ist,
nicht an dem Amt verzagen, uns fröhlich plagen
und unsre Steine tragen aufs Baugerüst.
RG 811

Unser Tun ist nicht rein zufällig, sondern orchestriert wir arbeiten nach Plänen, die uns alles vorgeben, die in jedes Detail gehen und (theoretisch) keine Fragen offen lassen.
Wie lückenhaft jede Planung ist, zeigt die wachsende Fülle von Regierapporten. Wir auf dieser Baustelle Arbeitenden sind Macher, wir sind Gestalter, Veränderer, Vollender. Dabei ist die Baustelle Objekt unserer Betriebsamkeit, sie lässt es geschehen, sie lässt sich bauen, gestalten, vollenden. Die Baustelle kann selber ja nichts zu ihrer Vollendung beitragen, da sie tote Materie, Stein, Stahl, Holz Plastik ist. Die Baustelle als solche hat ohne Zutun von uns Arbeitern kein Eigenleben. Wenn wir nicht mehr weiter arbeiten würden, würde sie sich nicht selber vollenden, das ist ja klar, sie bleibe unvollendet und würde durch Wind und Wetter irgendwann wieder abgebaut und selbst in diesem Prozess, wäre sie hilfloses Objekt von Wind und Wetter.

Die Kirche als Baustelle, diesen Begriff habe ich selber vor etwas mehr als 10 Jahren lanciert, als ich meine Pfarrstelle hier angetreten habe, aber entspricht diese Sichtweise dem Wesen der Kirche? Kann, darf Kirche wie eine Baustelle, ein Hobbyraum sein, in dem sich einzelne, allen voran die Pfarrpersonen nach ihrem Gutdünken austoben können, dürfen, sollen? Oder mit Klessmann (Pfarrbilder im Wandel S. 31) gefragt, kann die Kirche, die Kirchgemeinde, das Pfarramt Objekt pastoraler Aktivität sein? Rhetorische Frage, nein. Kirche ist definitiv keine Baustelle. Kirche ist kein von einem Architekt geplantes Objekt. Kirche ist nicht etwas, das man gestalten, bearbeiten, formen oder gar vollenden kann. Kirche ist ein selbstbestimmt handelndes Wesen, bestehend aus allen Menschen, die sich in irgend einer Weise der Kirche zugehörig fühlen. Deshalb kann es auch keine Passivmitglieder in der Kirche geben. Jeder Mensch der die Kirche in irgend einer Weise unterstützt, ob er jetzt am Gottesdienst teil nimmt, ob er Kirchensteuer bezahlt, für die Kirche einsteht, ehrenamtlich mitarbeitet, Kirche gut findet oder sie konstruktiv kritisiert, jeder Mensch, der sich mit Kirche auseinandersetzt, ist unverzichtbarer, handelnder, agierender, selbstbestimmter Teil des Organismus "Kirche" vgl. (
Der Begriff Kirche wandelt sich so gesehen vom Gebäude, das zu gegebener Zeit bim bam macht zu einem lebendigen Organismus, der Leben fördert.
So, meine Lieben, das wars für diese Woche, Feierabend, wir sehen uns Montag wieder, ich hab jetzt Wochenende.
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