Der beste Garant für eine gute Kommunikation ist doch ein guter, klarer, verständlicher, allen einsichtiger Plan, auf dem alles noch mit weiteren Detailansichten und Legenden veranschaulicht wird. Gut, das haben wir, unsere Pläne könnten wohl besser nicht sein. Im roten Kreis 1 oben sieht man das Symbol für eine Abzweigdose, diese Dosen finden sich meist an der Decke, hier im Beton einbetoniert. Wenn das Symbol im Kreis 1 eine Abzweigdose ist, was ist denn das Symbol in Kreis 2 folge dessen? Ja klar, auch eine Abzweigdose, das ist doch ganz klar, das Symbol sieht doch gleich aus. Aber hallo, im Symbol steht ein Vermerk "S4", der atypisch für eine Abzweigdose ist. Wer jetzt ganz gut schaut und den Plan genau studiert hat, dem Fällt auf, dass zu S4 eine weitere Erklärung steht:
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Schalterplate S4 |

Ein gemeiner Schalaungsschoner M 20, einbetoniert in eine Decke |
Aber wir sind Menschen, wir bemühen uns in allen Bereichen des Lebens optimal zu kommunizieren, wir versuchen alle Fehler in der Kommunikation auszumerzen, doch dies wird uns nie gelingen, auch mit der besten Planung, mit der besten Kommunikation nicht. Denn Kommunikation ist immer etwas Bidirektionales: Ein Sender, der kommuniziert, ein Empfänger der versteht, interpretiert und, in unserem Fall mit dem Installationsplan, umsetzt.
Das Lesen unserer Elektropläne setzt eine Hermeneutik (von gr. ἑρμηνεύειν auslegen, erklären, übersetzen) Das heisst unsere Pläne sind nicht einfach klar, sie bedürfen einer Auslegung und diese ist subjektiv.
Und hier sehe ich genau die Herausforderung jeder Kommunikation: so zu kommunizieren, dass das was gesagt werden will auch so verstanden werden kann wie es der Sender der Botschaft, diese gehört haben, bzw. verstanden haben will.
Ist noch etwas klar? Nicht, sehen Sie, das ist halt Kommunikation.
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