damals
als Gott
im schrei der geburt
die gottesbilder zerschlug
und
zwischen marias schenkeln
runzelig rot
das Kind lag
Kurt Marti
Es ist ein Ros entsprungen, gemeint ist eine Rose nicht ein Ross, wie der electro-pastor fälschlicher Weise meint. Wer mitsingen will findet das Lied unter der Nummer 399 im reformierten Gesangsbuch (RG).
Noch einige Worte zu meiner Interpretation des Liedes auf dem Elektrorohr: Normalerweise halte ich das Lied bis zum Schluss durch, doch ich habe so lange geübt, dass ich, als es ernst wurde, die Töne nicht mehr richtig heraus brachte. Ich arbeite noch an meiner Mundmuskulatur, versprochen!
Stille Nacht, heilige Nacht RG 412 ist ein Lied, das eigentlich nach modernen Masstäben wie ein Lied entsteht, entstanden ist: Joseph Franz Mohr hat um 1816 Den Text des Liedes als Gedicht geschrieben, hat dann ca. 1818 Franz Xaver Gruber gebeten eine Melodie zu dem Gedicht zu schreiben, was der liebenswürtigerweise auch tat. Dann liessen die beiden die Rechte für das Lied, für den Text, wie für die Melodie, verurkunden somit waren ihnen auch allfällige Einnahmen durch Urheberrechte am Lied sicher. Und schliesslich wurde das Lied verbreitet. Interessant ist, dass das Lied in seiner Urfassung nicht für Orgel, sondern für Gitarren Begleitung geschrieben wurde, man konnte also bereits schon im 19. Jh. andere
Instrumente als die Orgel in der Kirche spielen. Interessant ist jedoch, dass Stille Nacht, heilige Nacht erst im Kirchengesangbuch von 1998 aufgenommen wurde, vorher galt das Lied wohl eher als Volks- denn als Kirchenlied.
Weihnachtslieder auf Elektrorohren gespielt, ist das nicht ein Afront gegen diese hochstehende Musik, ja gegen Weihnachten, das Geburtsfest Jesu Christi? Vielleicht und es mag viellicht auch die besinnlichen Gefühle einiger LeserInnen für Weihnachten verletzen. Mit diesen zum Teil sehr schrägen, sehr verkrampften, sehr herausgepressten Tönen will ich darauf aufmerksam machen, Jesus wurde nicht unter dem Weihnachtsbaum geboren. Er wurde auch nicht in einer warmen Stube, erfüllt mit allen erdenklichen Geschenken geboren. Seine Eltern wohnten auch nicht in einer Villa, waren auch nicht reich, waren auch nicht mittelständisch. Jesus wurde in einem armseligen Stall geboren, niemand hat von dieser Geburt Kenntnis genommen, ausser Randständige, Hirten, Astrologen, Magier, aber nicht die Mächtigen, Einflussreichen seiner Zeit. Die Weihnachtsgeschichte ist eine Elendsgeschichte, eine Elendsgeschichte, deren Verheissung ist: Gott begegnet uns im Elenden, im Armseligen, im Erbärmlichen, ihn im Elenden, Armseligen, Erbärmlichen zu erkennen ist die Tat unseres Glaubens.
weihnacht
damals
als Gott
im schrei der geburt
die gottesbilder zerschlug
und
zwischen marias schenkeln
runzelig rot
das Kind lag
Kurt Marti
Fröhliche Weihnachten und wir bloggen uns wieder im neuen Jahr.
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