Mittwoch, 16. Dezember 2015

Das Einlegen eines Schaltzimmers

Meine letzten Rohre, die ich angebunden habe,
sind sie nicht hübsch?
Es ist schon ein mulmiges, ja auch trauriges Gefühl, wenn man früh morgens noch in der Dunkelheit durch den Matsch watet und über die bereits völlig verschlammte Gerüsttreppe hoch steigt, und man dabei weiss, dass das wohl das letzte Mal sein wird, vielleicht fürs ganze Leben das letzte Mal sein wird, dass ich einlege. Ich war ja nie ein Fan vom Einlegen, wer ist das schon. Doch wenn ich es mir genauer überlege war ja das Einlegen nicht so schlecht. Man ist wenigstens an der frischen Luft, kann den Regenbogen beobachten, wird dabei allerdings etwas nass, doch man kann eben im Leben nicht alles haben. Dann bindet man auf
Der Regenbogen als Zeichen der Hoffnung,
dass all die Rohre auch laufen werden

einer künftigen Schaltzimmerdecke wieder einige Rohre an und fragt sich dabei, was denn eigentlich ein Schaltzimmer sei. Ja, ich bin dran meinen Job an den Nagel zu hängen. Nur noch vier Tage, dann ist leider schon wieder Schluss mit der Arbeit auf der Baustelle.
Ich hänge meinen Job an den Nagel? Nein mit nichten, im Gegenteil, auch wenn ich nie mehr in meinem Leben einlegen sollte, diese Erfahrungen, die dabei gemacht habe, den Kontakt mit all den verschiedensten Berufsgruppen aus allen Herren Länder werde ich mitnehmen, in meinen anderen Beruf als electro-pastor.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen